Wer nicht fragt, bleibt dumm
Diese Fragen sparen dir viel Lebenszeit
Podcast GLÜCKLICH PROMOVIEREN: Episode #179
Wann hast du das letzte Mal eine wirklich wichtige Frage gestellt?
Ich verrate dir, warum viele Promovierende genau das nicht tun – und was sie das kostet. Erfahre:
- Warum dich eine einzige kluge Frage Wochen oder sogar Monate weiterbringen kann.
- Welche nicht gestellte Frage mich Jahre (!) gekostet hat.
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Welche Frage mir dagegen Jahre gespart hat.
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Welche konkreten Fragen du deiner Betreuung, anderen Promovierenden oder auch dir selbst stellen solltest, um schneller und entspannter ans Ziel zu kommen.
Wie gezielte Fragen deine Promotionszeit massiv verkürzen können
In diesem Artikel geht es um ein Thema, das provokant klingt, aber unglaublich wichtig ist: „Wer nicht fragt, bleibt dumm.“ Oder besser gesagt: Wer nicht fragt, vergibt die Chance, schneller ans Ziel zu kommen – und verschwendet womöglich wertvolle Zeit.
Viele Promovierende trauen sich nicht, bestimmte Fragen zu stellen, obwohl sie ihnen Wochen oder sogar Monate sparen könnten. Vielleicht betrifft das auch dich. In diesem Beitrag erfährst du, warum das so ist – und wie du durch gezielte Fragen Unsicherheit, Stress und endlose Grübeleien vermeidest. Ich teile außerdem eine persönliche Erfahrung, die mir im Nachhinein buchstäblich Jahre meiner Promotionszeit erspart hätte.
Warum wir nicht fragen – und was es uns kostet
Bei einem Retreat mit Promovierenden ist mir wieder klar geworden, wie groß die Hemmschwelle oft ist, einfach mal die Betreuerin oder den Betreuer zu fragen. Viele wurden richtig nervös, als ich das vorschlug. Besonders internationale Promovierende, First-Gen-Akademiker*innen und introvertierte Menschen zögern häufig – aber selbst wenn du dich nicht zu diesen Gruppen zählst, lohnt es sich, weiterzulesen. Denn die Tipps können auch dir einiges an Nerven und Zeit ersparen.
Es gibt viele Gründe, warum man nicht fragt:
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Angst, dumm zu wirken – das Imposter-Syndrom lässt grüßen.
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Übertriebener Respekt vor der Betreuungsperson.
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Die Annahme, man müsste das doch eigentlich schon wissen.
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Unwissenheit darüber, dass man die Frage überhaupt stellen könnte.
Eine Frage, die mir Jahre gespart hätte
Am Ende meiner Promotion sagte mein Betreuer zu mir:
„Sie wissen ja: Sie entscheiden selbst, welche meiner Anmerkungen Sie umsetzen.“
Ähhh – nein?!! Hätte ich das mal früher gewusst! Ich hatte Monate damit verbracht, jede einzelne Anmerkung sklavisch umzusetzen – aus Angst, etwas falsch zu machen. Eine einzige Frage wie „Welche Ihrer Kommentare sind verbindlich?“ hätte mir unzählige Stunden Grübelei und Überarbeitung erspart.
Zwei lebenszeitsparende Fragen für dich
Hier kommen zwei Fragen, die du für dich beantworten kannst, um bare Zeit zu sapren:
Welche Frage stellst du dir gerade nicht, die dir Klarheit bringen würde?
Welche Frage könnte dir jetzt gerade richtig viel Zeit sparen?
Nimm dir kurz Zeit, darüber nachzudenken. Schreib dir die Antworten auf. Vielleicht sind es genau die Botschaften, die du brauchst, um heute noch den Knoten platzen zu lassen.
Falls es dir schwerfällt, eine Antwort auf diese Fragen zu finden, lade ich dich zu einem kleinen Gedankenexperimente ein:
Stell dir eine Maschine vor, die nur für einen Zweck gebaut wurde: deine Promotion schnell und stressfrei fertigzustellen. Was würde sie tun? Sie würde fragen. Und zwar ohne Scham und ohne Zögern.
Beispielhafte Fragen könnten sein:
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An deine Betreuung: „Welches Kapitel sollte ich als Nächstes schreiben?“
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An eine Kollegin: „Wie hast du die Einleitung aufgebaut?“
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An dich selbst: „Warum mache ich das hier gerade? Ist das wirklich notwendig?“
Fragen sind eine Superkraft
Richtig eingesetzt, sind Fragen kein Zeichen von Unwissen – sie sind ein Zeichen von kluger Strategie. Du musst nicht alles selbst herausfinden. Deine Betreuer*innen sind z.B. ein Quell von Wissen, der nur darauf wartet, angezapft zu werden (außer, sie kennen sich mit deinem Thema nicht aus – aber dann hast du wahrscheinlich ganz andere Probleme).
Fragen helfen dir dabei:
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Klarheit zu gewinnen
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Missverständnisse zu vermeiden
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Zeit zu sparen
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Stress zu reduzieren
Trau dich – auch ohne perfekte Vorbereitung
Ja, ich rate dir auf jeden Fall, deine Betreuer*innen mit Fragen zu löchern. Aber: Sie sind schwer beschäftigte Menschen und du solltest sie nichts fragen, was du selbst leicht googeln kannst. Wenn du jedoch du an einem Punkt bist, an dem nur deine Betreuung oder eine erfahrene Kolleg*in weiterhelfen kann, dann ist genau jetzt der richtige Moment, zu fragen.
Wenn du Hemmungen hast:
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Schreib die Frage erst mal auf.
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Sprich sie mit jemandem durch.
- Wenn es Not tut, auch mehrmals.
Das kann helfen, die Angst zu verlieren – und im Zweifel hast du sie später trotzdem parat.
Fragen, die du sofort stellen kannst
Hier ein paar Fragen, die du beim nächsten Gespräch deiner Betreuer*in stellen könntest – und die dir u.U. jede Menge Zeit sparen können:
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„Was würden Sie an meiner Stelle als Nächstes tun?“
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„Wie viel Spielraum habe ich bei XY?“
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„Ist das, was ich gerade mache, überhaupt notwendig?“
Gerade letztere Frage ist Gold wert. Ich selbst habe sie viel zu spät gestellt.
Fazit: Wer fragt, kommt schneller ans Ziel
Fragen sind keine Schwäche – sie sind eine der klügsten Strategien, die du während deiner Promotion nutzen kannst. Manchmal ist es wirklich diese eine Frage, die entscheidet, ob du wochenlang im Kreis läufst – oder endlich den nächsten Schritt machst.
Ich hoffe, dieser Beitrag hat dir Mut gemacht, mehr (und bessere) Fragen zu stellen.
Ist die Fragemaschine in deinem Kopf beim Lesen dieses Artikels angesprungen? Dann schreib dir jetzt gleich drei Fragen auf, die dir Klarheit bringen könnten. Du wirst überrascht sein, was sich dadurch alles bewegt.
👉 Welche Frage kann dir den Durchbruch bringen? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
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Wer steckt hinter der Promotionsheldin?
Hallo, ich bin Dr. Marlies Klamt!
Jahrelang habe ich selbst nach einem Weg gesucht, glücklich und zufrieden zu promovieren. Ich musste meine eigene Dissertation sogar 2x schreiben, bis ich ihn gefunden habe. Im zweiten Anlauf war ich nicht nur nach 9 Monaten fertig, sondern hatte die beste Work-Life-Diss-Balance meiner gesamten Promotionszeit.
Heute unterstütze ich Doktorandinnen wie dich durch Coachings, Kurse und meinen Podcast "Glücklich promovieren". Ich glaube fest daran, dass alle Superkräfte, die du für eine glückliche Promotion brauchst, bereits in dir schlummern. Lass sie uns gemeinsam wecken!
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