Wie komme ich in den Flow?
Spoiler: Nicht, indem du versuchst, ihn zu erzwingen
Podcast GLÜCKLICH PROMOVIEREN: Episode #181
Du wünschst dir mehr Flow in deiner Promotion?
In dieser Episode teile ich mit dir:
- Warum Flow nichts ist, was du erzwingen kannst — und wie du stattdessen optimale Bedingungen dafür schaffst.
- Welche konkreten Fragen zur Reflexion sofort Klarheit im Promotionsalltag verschaffen.
- Weshalb du dich von fixen Arbeitsstunden lösen darfst und der Output im Vordergrund stehen sollte.
- Wie du gerade in stressigen Phasen bewusst für Ausgleich sorgst, um produktiv zu bleiben.
Wie du den Flow in deine Promotion einlädst
Flow – dieser magische Zustand, in dem alles wie von selbst läuft. In dem du schreibst, denkst, analysierst, ohne dass du dich dazu zwingen musst. In dem Zeit keine Rolle mehr spielt.
Viele wünschen sich genau dieses Gefühl für ihre Dissertation – und glauben gleichzeitig, sie müssten hart dafür kämpfen. Mehr arbeiten. Sich zusammenreißen. Dranbleiben.
Ich halte das für einen Irrweg.
Flow lässt sich nicht erzwingen. Aber du kannst ihn einladen.
Die Frage ist nicht: Was muss ich leisten, damit ich in den Flow komme?
Sondern:
Wie kann ich Bedingungen schaffen, unter denen Flow sich überhaupt wohlfühlt?
Der Flow mag es gemütlich
Stell dir den Flow wie ein sensibles Wesen vor. Eins, das sich nur dort zeigt, wo es hell, warm und freundlich ist. Wo Menschen gut mit sich umgehen. Wo Pausen gemacht werden, wo Dinge getan werden, die guttun.
Wenn du versuchst, den Flow durch Disziplin herbeizuzwingen, verzieht er sich durch die Balkontür.
Wenn du hingegen in deinem Alltag Raum schaffst – für Pausen, für Freude, für einen klaren Kopf – dann kommt er von ganz allein.
Selbstfürsorge ist kein Extra
Wer glaubt, Flow käme automatisch, wenn man sich nur lange genug quält, wird enttäuscht. Flow ist kein Belohnungssystem für harte Arbeit.
Im Gegenteil: Oft zeigt er sich genau dann, wenn du nicht ständig am Limit läufst.
Wenn du ausgeschlafen bist. Wenn du etwas getan hast, das dir guttut. Wenn dein Kopf frei ist und du nicht versuchst, zehn Dinge gleichzeitig zu erledigen.
Fragen, die dir helfen können:
-
Was lässt du gerade weg, was dir eigentlich Energie gibt?
-
Was brauchst du jetzt – nicht irgendwann?
-
Und wie kannst du das in deinen Alltag holen?
Output zählt, nicht Arbeitszeit
Ein häufiges Missverständnis: Wer lange arbeitet, arbeitet gut.
Gerade Promovierende übertragen oft unbewusst das Angestellten-Denken auf ihre Diss. Sie haben 30 oder 38 Stunden pro Woche im Kopf – und fühlen sich schuldig, wenn sie „zu wenig“ arbeiten. Auch wenn die wichtigen Aufgaben längst erledigt sind.
Aber Flow bemisst sich nicht in Stunden.
Wenn du in zwei Stunden einen großartigen Abschnitt schreibst – wunderbar. Warum solltest du danach noch drei Stunden weitermachen, nur damit es nach „mehr“ aussieht?
Flow ist nicht planbar – aber dein Alltag ist es.
Und je realistischer du deine Energie einteilst, desto größer die Chance, dass der Flow überhaupt die Tür findet.
Der Moment, in dem alles fließt
Vielleicht kennst du das: Du sitzt am Schreibtisch, willst nur kurz etwas schreiben – und plötzlich sind zwei Stunden vorbei. Du schaust auf den Text vor dir und denkst: Wow. Das hab ich geschrieben?
Das ist Flow. Und er fühlt sich nicht anstrengend an, sondern fast mühelos.
Was paradox klingt, ist eigentlich ganz logisch: Wenn du dich wohlfühlst, wenn du gut für dich sorgst, wenn du nicht gegen dich arbeitest – dann schaltet dein System um. In Fokus. In Tiefe. In echtes Schaffen.
Wie du den Flow anlockst – ganz konkret
-
Achte auf deine Energie. Mach Pausen, bevor du sie brauchst.
-
Reduziere Ablenkung. Flow braucht Fokus – kein Multitasking.
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Arbeite in sinnvollen Zeitfenstern. Nicht stundenlang, sondern effektiv.
-
Begrenze deinen Tag. Ein klarer Feierabend ist attraktiver für den Flow als ein offenes To-do-Loch.
-
Tu dir regelmäßig etwas Gutes. Ein Spaziergang, ein freier Abend, ein Kaffee ohne To-do-Liste – was immer dich auftanken lässt.
Fazit
Flow ist kein Zustand, den du erreichen musst.
Er ist etwas, das passieren darf – wenn du ihn einlädst.
Und das Schönste: Wenn er einmal da ist, macht er deine Arbeit nicht nur leichter.
Sondern auch besser.
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Wer steckt hinter der Promotionsheldin?
Hallo, ich bin Dr. Marlies Klamt!
Jahrelang habe ich selbst nach einem Weg gesucht, glücklich und zufrieden zu promovieren. Ich musste meine eigene Dissertation sogar 2x schreiben, bis ich ihn gefunden habe. Im zweiten Anlauf war ich nicht nur nach 9 Monaten fertig, sondern hatte die beste Work-Life-Diss-Balance meiner gesamten Promotionszeit.
Heute unterstütze ich Doktorandinnen wie dich durch Coachings, Kurse und meinen Podcast "Glücklich promovieren". Ich glaube fest daran, dass alle Superkräfte, die du für eine glückliche Promotion brauchst, bereits in dir schlummern. Lass sie uns gemeinsam wecken!
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