Aktualisiert am 8. October 2025
Mehr Fokus? Weniger Ziele!
Die Regel der goldenen 3
Podcast GLÜCKLICH PROMOVIEREN: Episode #185
Fehlt dir Fokus in deinem Arbeitsalltag?
Diese Themen erwarten dich:
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Warum „mehr Ziele“ nicht automatisch zu mehr Fortschritt führen.
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Wie du klar zwischen Aufgaben und echten Zielen unterscheidest.
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Warum drei Ziele nicht nur ausreichen, sondern sogar das Maximum sein sollten.
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Und wie du mit weniger Zielen mehr Fokus gewinnst – und zufriedener promovierst.
Warum du mit weniger Zielen mehr erreichst
Viele Promovierende versuchen, mit langen To-do-Listen den Überblick zu behalten. Auf dem Papier wirkt das zunächst produktiv: Je mehr Punkte du abhaken kannst, desto besser – oder? In der Realität erhöht das die Gefahr, dass du dich verzettelst. Du arbeitest dich an Kleinigkeiten ab, kommst aber bei den wirklich wichtigen Dingen kaum voran.
„Mehr Fokus, weniger Ziele“ lautet deshalb das Credo der Stunde.
Das klingt einfach, hat aber eine große Wirkung, wenn du es wirklich umsetzt.
Ziele sind nicht Aufgaben
Ein häufiger Denkfehler im Promotionsalltag ist, Aufgaben und Ziele gleichzusetzen. Lass uns deshalb hier eine wichtige Unterscheidung einführen:
Aufgaben sind die konkreten Schritte, die du erledigst. Ziele hingegen markieren echten Fortschritt.
Ziele tragen dazu bei, dass du deine Dissertation irgendwann einreichen kannst. Sie können unterschiedlich groß sein, je nachdem, auf welcher Zeitebene du planst: Tagesziele, Wochenziele, Monatsziele oder größere Meilensteine über mehrere Monate hinweg.
Ziele sind also übergeordnete Orientierungspunkte, die dir helfen, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und deinen Fokus klar zu halten.
Die Gefahr zu vieler Aufgaben
Das Runterbrechen großer Projekte in kleine Arbeitsschritte kann sehr hilfreich sein. Du kommst leichter ins Tun und hast häufiger kleine Erfolgserlebnisse. Aber wenn du deine gesamte Energie auf das Abarbeiten dieser Mini-Aufgaben richtest, verlierst du schnell den Blick für das Wesentliche.
Oft dauert eine Aufgabe länger als gedacht. Wenn sie wichtig ist, ist das an sich kein Problem.
Wenn du aber viel Zeit in Dinge steckst, die dich inhaltlich kaum weiterbringen, summiert sich das. Du läufst in Gefahr, dass dir Stunden, Tage, Wochen, und manchmal sogar Monate verloren gehen.
Deshalb lohnt es sich, regelmäßig zu prüfen, ob die Aufgaben, die du gerade erledigst, wirklich zu deinen Zielen beitragen.
Die Regel der goldenen Drei
Hier kommt der entscheidende Punkt:
Setze dir maximal drei Ziele – egal, ob du deinen Tag, deine Woche, deinen Monat oder dein Jahr planst.
Wenn du dir maximal drei Ziele setzt, dann hilft dir das, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Mit mehr Zielen zerstreut sich dein Fokus, und du weißt am Ende nicht mehr, was wirklich Priorität hat.
Bei Tageszielen kann auch schon ein einziges Ziel reichen. Für die Woche oder den Monat können es auch zwei oder drei sein. Wichtig ist: Mehr sollten es nicht werden.
Stell dir deine Aufmerksamkeit wie eine Zielscheibe vor. Wenn du nur einen oder wenige Punkte treffen willst, weißt du genau, wohin du zielen musst. Wenn du aber 20 oder 30 Punkte gleichzeitig anpeilst, verlierst du die Orientierung.
Von Zielen zu Aufgaben
Wenn du deine Ziele festgelegt hast, kannst du daraus im nächsten Schritt konkrete Aufgaben ableiten. Diese Reihenfolge ist entscheidend.Viele machen es andersherum: Sie schreiben erst eine To-do-Liste und hoffen dann, dass sich daraus automatisch Fortschritt ergibt. Das funktioniert selten.
Merke dir also: Deine Aufgaben leiten sich aus den Zielen ab, nicht umgekehrt.
Wenn du von deinen Zielen ausgehst, kannst du gezielt auswählen, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche du streichen, delegieren oder zumindest vereinfachen kannst.
Frag dich bei jeder Aufgabe:
- Trägt sie direkt dazu bei, eines meiner drei Ziele zu erreichen?
- Ist sie wirklich notwendig oder könnte ich sie auch weglassen?
- Wie viel Zeit und Energie will ich investieren?
So sorgst du dafür, dass du nicht nur beschäftigt bist, sondern tatsächlich vorankommst.
Fokus auf verschiedenen Ebenen
Du kannst diese Drei-Ziele-Regel auf verschiedenen Ebenen anwenden:
- Tagesfokus: Woran will ich heute konkret arbeiten?
- Wochenfokus: Welche drei Ergebnisse möchte ich bis Freitag erreicht haben?
- Monatsfokus: Was soll am Monatsende abgeschlossen oder entscheidend vorangekommen sein?
- Jahresfokus: Welche drei Dinge möchte ich in diesem Jahr erreicht haben, um der Abgabe meiner Dissertation deutlich näher zu kommen?
Größere Ziele kannst du dazu nutzen, solche für kleinere Zeitabschnitte abzuleiten. Ein Beispiel: Wenn du bereits Jahresziele festgelegt hast, kannst du sie als Basis für deine Monats- und Wochenziele hernehmen. So stellst du sicher, dass du Schritt für Schritt auf deine langfristigen Vorhaben hinarbeitest.
Vergiss nicht, deine Planung realistisch zu halten, indem du Pufferzeiten einplanst.
Realistisch bleiben
Natürlich läuft nicht immer alles nach Plan. Gerade in der Forschung ergeben sich neue Erkenntnisse, Experimente funktionieren nicht wie erwartet oder andere Aufgaben drängen sich vor. Das ist normal.
Wenn du merkst, dass sich Ziele verschoben haben oder nicht mehr relevant sind, passe sie an.
Ziele sind ein Kompass, kein starres Korsett.
Es geht nicht darum, sie perfekt abzuarbeiten, sondern mit ihnen Orientierung zu gewinnen.
Dein nächster Schritt
Nimm dir nach dem Lesen dieses Artikels ein paar Minuten Zeit und überlege:
- Auf welcher Ebene möchtest du als Nächstes planen: Tag, Woche, Monat oder den Rest des Jahres?
- Welche drei Ziele stehen für dich aktuell im Vordergrund?
Schreib sie auf, leite daraus deine wichtigsten Aufgaben ab und lass den Rest los. So entsteht Klarheit. Und mit Klarheit kommt Fokus.
Die Links aus der Episode im Überblick:
Episode #61: Die Elefantentaktik
Episode #79: Wunderwaffe Puffer
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Wer steckt hinter der Promotionsheldin?
Hallo, ich bin Dr. Marlies Klamt!
Jahrelang habe ich selbst nach einem Weg gesucht, glücklich und zufrieden zu promovieren. Ich musste meine eigene Dissertation sogar 2x schreiben, bis ich ihn gefunden habe. Im zweiten Anlauf war ich nicht nur nach 9 Monaten fertig, sondern hatte die beste Work-Life-Diss-Balance meiner gesamten Promotionszeit. Die Krönung meiner Promotionsreise war schließlich die Bestnote für meine Disputation.
Heute unterstütze ich Doktorandinnen wie dich durch Coachings, Kurse und meinen Podcast "Glücklich promovieren". Ich glaube fest daran, dass alle Superkräfte, die du für eine glückliche Promotion brauchst, bereits in dir schlummern. Lass sie uns gemeinsam wecken!




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