Das Strassenkehrer-Prinzip
Besenstrich für besenstrich zurück in die Balance
Podcast GLÜCKLICH PROMOVIEREN: Episode #178
Bist du überfordert mit deiner Dissertation?
Ich zeige dir:
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wie dir das „Straßenkehrer-Prinzip“ dabei hilft, wieder ins Tun zu kommen – Besenstrich für Besenstrich.
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weshalb wir selbst oft übersehen, was wir anderen raten würden – und wie wir unsere blinden Flecken besser erkennen.
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zu welchem Zeitpunkt es mehr schaden als nutzen kann, die ganze Dissertation zu planen.
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warum kleine Schritte der Schlüssel für mehr Promotionsglück sind.
Wenn dir alles zu viel wird: Ein einfacher Weg aus dem Promotionschaos
Fühlst du dich gerade erschlagen von deiner Dissertation? Hast du das Gefühl, dass alles gleichzeitig auf dich einprasselt und du kaum weißt, wo du anfangen sollst? Dann lies weiter. Ich stelle dir heute eine Strategie vor, die dir helfen kann, wieder klarer zu sehen und Schritt für Schritt voranzukommen.
Mein Aha-Moment – und was das mit deiner Promotion zu tun hat
Vor einiger Zeit ging’s mir ähnlich wie vielen Promovierenden. Nicht mit meiner Dissertation – die liegt schon hinter mir – sondern mit meiner Selbstständigkeit. Ich hatte mit einer Mentorin gearbeitet und wusste jetzt genau, was zu tun ist … und trotzdem wurde ich immer gestresster.
Erst durch ein Gespräch mit einer anderen Coachin habe ich verstanden, woran es lag:
Ich war mit dem Kopf schon fünf Schritte weiter, während ich den aktuellen noch nicht mal zu Ende gegangen war.
Und genauso ist es auch beim Promovieren:
Wenn du bei deiner Dissertation ständig an alles denkst, was noch kommt, während du eigentlich gerade ein Kapitel schreiben wolltest, dann ist Überforderung vorprogrammiert. Unser Gehirn liebt klare Prioritäten. Und wenn zu viele Tabs gleichzeitig offen sind, kommt es ins Straucheln.
Deshalb: Schließe die unnötigen Gedanken-Tabs. Frag dich: Was ist jetzt wirklich dran? Alles andere darfst du für den Moment ausblenden.
Der Trick ist also:
Du brauchst gar nicht alles im Blick zu haben. Es reicht, wenn du dich auf den nächsten Schritt konzentrierst. Nur den.
Das fühlt sich gleich ganz anders an – weniger wie ein Berg, mehr wie ein klarer Weg. Und genau hier kommt mein Lieblingsbild ins Spiel.
Das Straßenkehrer-Prinzip: Wie du große Aufgaben klein machst
Vielleicht kennst du den Roman Momo von Michael Ende. Darin gibt’s eine Figur namens Beppo. Beppo ist Straßenkehrer. Und Beppo hat’s drauf.
Er sagt: Wenn du eine lange Straße vor dir siehst, kannst du schnell die Lust verlieren. Du fängst an, dich zu hetzen – aber es scheint trotzdem nicht voranzugehen.
Sein Tipp?
Denk nicht an die ganze Straße. Denk nur an den nächsten Schritt. Den nächsten Atemzug. Den nächsten Besenstrich.
Und das ist das ganze Geheimnis. Wenn du dich auf genau das konzentrierst, was jetzt ansteht, wirst du ruhiger. Du arbeitest entspannter. Und plötzlich – zack! – ist die Straße fertig. Oder eben: die Dissertation abgegeben.
Freude statt Frust
Was ich besonders schön finde: Beppo sagt auch, dass das Kehren Freude machen kann, wenn man in seinem Rhythmus bleibt.
Übertrag das auf deine Promotion:
Schreib Abschnitt für Abschnitt, bearbeite To-do für To-do, ohne ständig hochzuschauen und dich von den Dingen ablenken zu lassen, die noch vor dir liegen – aber jetzt noch nicht dran sind.
Klingt simpel und ist es theoretisch auch. Praktisch darfst du dich immer wieder selbst daran erinnern, den Blick nach unten zu halten.
So arbeite ich auch im Coaching
In meinen Coachings gehen wir übrigens genauso vor. Wir nehmen uns zunächst einmal nur das Stück Straße vor, das als nächstes dran ist. Dazu gehört es, erst mal diese Fragen zu klären:
Was ist jetzt der nächste sinnvolle Schritt? Welche Herangehensweise hilft dir konkret weiter?
Erst wenn das klar ist, erst, wenn dein Selbstvertrauen wieder im grünen Bereich ist, heben wir den Blick und schauen auf die ganze Straße. Dann ist der Moment gekommen, wo wir größere Abschnitte oder auch die gesamte Restzeit deiner Promotion planen.
Das zu einem Zeitpunkt zu tun, wo du komplett in der Überforderung steckst, ist hingegen kontraproduktiv, weil es das Gefühl des “Es ist alles zu viel” oder auch “Das schaffe ich nie” noch verstärkt.
Deshalb merke dir:
Das „nach oben schauen“ ist wichtig – aber eben nicht dann, wenn du aktuell überfordert bist.
Gehen wir es gemeinsam an?
Wenn du dir wünschst, dass jemand mit dir gemeinsam sortiert, was als Nächstes dran ist – und dich dabei unterstützt, deine Promotionsbaustellen Schritt für Schritt anzugehen –, dann hab ich aktuell ein besonderes Coaching-Angebot für dich (aktuell = Ende April 2025).
Normalerweise begleite ich im 1:1-Coaching nur noch Promovierende im Endspurt (zum Endspurt-Coaching). Aber für kurze Zeit öffne ich ein paar wenige Plätze für alle, die mitten in der Promotion stecken – und sich genau jetzt Klarheit und Rückenwind wünschen.
Dieses Angebot teile ich ausschließlich über meinen Newsletter. Trag dich also am besten direkt ein, damit du weder dieses noch zukünftige Angebote verpasst.
Fazit
Gerade wenn du das Gefühl hast, nichts mehr zu schaffen, hilft dir das Straßenkehrer-Prinzip. Plane jetzt nicht bis zur Abgabe, sondern frage dich:
Was ist heute dran? Was kannst ich jetzt tun?
Nimm die Überwältigung als Einladung: Nicht mehr alles gleichzeitig wollen, sondern dich auf den nächsten kleinen Schritt konzentrieren.
Oder anders gesagt: Mach’s wie Beppo. Ein Besenstrich. Und noch einer. Und irgendwann schaust du zurück – und die Straße liegt hinter dir. Die Dissertation ist geschafft. 🙂
Alle Links aus der Episode im Überblick:
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Wer steckt hinter der Promotionsheldin?
Hallo, ich bin Dr. Marlies Klamt!
Jahrelang habe ich selbst nach einem Weg gesucht, glücklich und zufrieden zu promovieren. Ich musste meine eigene Dissertation sogar 2x schreiben, bis ich ihn gefunden habe. Im zweiten Anlauf war ich nicht nur nach 9 Monaten fertig, sondern hatte die beste Work-Life-Diss-Balance meiner gesamten Promotionszeit.
Heute unterstütze ich Doktorandinnen wie dich durch Coachings, Kurse und meinen Podcast "Glücklich promovieren". Ich glaube fest daran, dass alle Superkräfte, die du für eine glückliche Promotion brauchst, bereits in dir schlummern. Lass sie uns gemeinsam wecken!
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