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Konferenz-Small Talk für Schüchterne

12 Impulse wie du ein Gespräch startest

Podcast GLÜCKLICH PROMOVIEREN: Episode #149

Podcast Dissertation
Small Talk auf wissenschaftlicher Konferenz

Hasst du Konferenz-Small Talk?

Stehst du auf jeder Tagung wieder in der Ecke und fragst dich, wieso anderen das Netzwerken nur so leicht fällt und dir so verdammt schwer?

Ich stelle dir 12 Möglichkeiten vor, wie du auf wissenschaftlichen Konferenzen ein Gespräch initiierst. Und das Beste: die Vorschläge funktionieren auch für für Schüchterne und Introvertierte. Damit du die nächste Tagung genießen kannst und nicht länger stille Zuhörer*in bist 🙂

Das liebe Netzwerken

Vielleicht geht es dir so, wie es mir ging, als ich promoviert habe. Ich war nie so richtig begeistert davon, auf Konferenzen fremde Menschen anzusprechen. Und das gehört halt leider bei Konferenz- und Tagungsbesuchen dazu.

Zwar gehst du auf Konferenzen, um dir wissenschaftlichen Input zu holen und dich auf den neuesten Stand zu bringen und interessante Vorträge anzuhören. Aber Leute kennenzulernen und zu netzwerken ist ein ebenso wichtiges Element bei Konferenzen.

Wenn dir das – wie mir – nicht ganz so leichtfällt, dann lies dir die folgenden zwölf Impulse durch, wie du neue Menschen ansprichst und ins Gespräch kommst. Das Ziel dabei ist, dass du dich in Zukunft auf Tagungen und Konferenzen nicht mehr komisch und fehl am Platz fühlst, sondern diese genießen kannst.

Das Gedankenkino

Erstmal eine Sache vorweg: Es geht gar nicht so sehr darum, was du sagst, sondern dass du überhaupt was sagst, dass du andere Leute ansprichst, dass du ein Gespräch initiierst. Weil bei dir jetzt wahrscheinlich schon dein Gedankenkino losgeht, noch ein Hinweis vorab: Wenn du die Impulse durchliest, dann stelle dir dabei eine freundliche Person vor, die allein dasitzt (oder steht), nicht gleich eine ganze Gruppe von Menschen.

Das fühlt sich doch gleich viel sympathischer an, oder?

Impuls 1: “Ist hier noch frei?”

Wir fangen ganz niedrigschwellig an. Eine Situation, in der es wirklich einfach ist, mit jemandem ins Gespräch zu kommen, ist, im Tagungssaal zu fragen ob der Platz neben ihnen noch frei ist. Das ist zwar noch nicht direkt der Beginn eines Small Talk-Gesprächs, aber du hast schon einmal die Aufmerksamkeit der Person. Nun kannst du zum Beispiel mit Impuls 2 (oder einem der anderen) weitermachen.

Impuls 2: Sonne und Regen

Das Wetter ist ein sehr dankbarer Gesprächseinstieg. Ich weiß, das hört sich immer so ein bisschen abgedroschen an, aber es funktioniert einfach gut.

„Oh, ist das kalt heute.“

Falls die Person neben dir nicht mit dir sprechen will, dann müsste sie darauf noch nicht einmal antworten. Wobei das wohl sowieso eher ein Schreckgespinst in deinem Hirn ist. Glaub mir, viele andere sind auch froh, wenn sie angesprochen werden und nicht selbst den ersten Schritt machen müssen.

Du kannst auch noch einen Schritt weiter gehen und etwas sagen wie:

„Da hatten Sie aber im Gegensatz zu mir den richtigen Riecher.“

… während du auf ihren Regenschirm blickst, während du vielleicht zu sommerlich fürs nasskalte Wetter angezogen bist.

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Impuls 3: Das Vortragsthema

Sprich die vortragende Person nach dem Vortrag an. Wenn du eher introvertiert oder schüchtern bist und nicht so gerne vor anderen sprichst, dann wirst du wahrscheinlich beim Q&A nicht unbedingt die Hand heben. Aber du kannst die Person problemlos nach dem Vortrag ansprechen. Zum Beispiel beim Kaffee trinken oder wenn du sie einmal alleine siehst (vielleicht nach dem Klogang beim Händewaschen).

Du kannst über das Vortragsthema sprechen, du kannst den Vortrag „loben“. Damit meine ich natürlich nicht, dass du sagst „Sie haben das aber gut gemacht“. Sondern eher so was in Richtung:

„Ich fand Ihre Ergebnisse zum Thema … wirklich sehr spannend, vor allem den Punkt …“

Vor allem der letzte Nebensatz macht das Ganze noch mal spezifischer und weniger austauschbar. Natürlich solltest du nur Komplimente für den Vortrag verteilen, wenn er dir auch wirklich gefallen hat. Eine Alternative ist, der Person eine Frage zum Vortrag zu stellen bzw. zu der Studie, die vorgestellt wurde und die du dich u.U. nicht getraut hast, vor allen anderen zu stellen.

Impuls 4: Die bisherige Forschung

Du kannst auch Personen, von denen du keinen Vortrag gehört hast, auf ihre bisherige Forschung ansprechen. Das impliziert natürlich, dass du weißt, wer die Person ist und dass du von ihr was gelesen hast. Gerade auf größeren Konferenzen ist es nicht unwahrscheinlich, dass das der Fall ist.

Dann kannst du so etwas sagen wie:

„Ich habe einen Artikel im BlaBla-Journal zum Verhältnis von A und B gelesen und fand den hochinteressant. Haben Sie eine Folgestudie geplant?“

Kein Mensch ärgert sich darüber, dass jemand die eigene Forschung gelesen hat und spannend findet und dazu eine Nachfrage dazu stellt.

Impuls 5: Deine Forschung

Generell kannst du andere Konferenzteilnehmende nach ihrer bisherigen Forschung fragen. Du könntest zum Beispiel fragen:„Forschen Sie auch zu dem Thema xy [setze hier das Oberthema der Konferenz ein].“

Und dann kannst du noch was zu dir hinterherschieben wie:

„Ich bin ja eigentlich in einem ganz anderen Feld unterwegs und bin heute nur hier, weil meine Arbeit interdisziplinär ist / weil wir in meiner Arbeitsgruppe das Projekt Y haben und ich dachte, ich schaue mir das auch mal an, damit ich die Zusammenhänge besser verstehe.“

Oder du kannst sowas sagen wie:

„Ich habe gerade meine Doktorarbeit gestartet, da geht es auch mehr oder weniger das und das Thema der Konferenz.“

Oder:

„Ich arbeite seit mehreren Jahren zu einer Studie zu dem und dem Thema.“

Überlege dir einfach etwas, das auf dich zutrifft. Die Idee dabei ist, deinem Gegenüber die Möglichkeit geben, zu antworten. Du willst ja ins Gespräch kommen.

Small Talk Doktorand*innen

 

Impuls 6: “Zum ersten Mal hier?”

Eine andere Möglich ist, nachzufragen, ob die Person zum ersten Mal auf der entsprechenden Konferenz bzw. dem Symposium bzw. der Jahrestagung ist. Das bietet sich eher bei jüngeren Menschen an bzw. solchen, bei denen du davon ausgehst, dass sie auch promovieren.

Einer gestandenen Professor*in würde ich diese Frage nicht stellen, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sie jedes Jahr auf die Jahrestagung deines Fachbereichs geht.

Impuls 7: “Tragen Sie auch was vor?”

Eine weitere Einstiegsfrage ins Gespräch kann sein:

„Tragen Sie heute / morgen auch etwas vor?“

Auch diese Frage eignet sich eher für „jüngere“ Wissenschaftler*innen, pass auf, dass du sie nicht aus Versehen der Koryphäe in deinem Fachbereich stellst, deren Keynote du verpasst hast. 😉

Impuls 8: Sag etwas über dich

Der nächste Impuls wird dir vielleicht etwas Angst machen, aber keine Sorge, auch hier setzen wir niedrig an. Du kannst als Gesprächseinstieg etwas über dich sagen. Das kann etwas ganz Banales sein, wie zum Beispiel:

„Puh, ich bin noch ganz außer Atem, die Bahn war mal wieder zu spät.“

Du merkst schon, viele von den Dingen, die ich dir vorschlage, zielen darauf ab, dass du Gemeinsamkeiten mit der anderen Person identifizierst, über die man leicht sprechen kann. Und das muss auch nicht immer so was Großes sein. Damit, sich mit verspäteten Bahnen herumschlagen zu müssen, werden sich wahrscheinlich 90 Prozent der Teilnehmenden identifizieren können.

Impuls 9: Sag etwas über die Location

Ein Beispiel:

„Wow, das ist echt ein cooles Gebäude hier.“

Oder etwas ambitionierter:

„Die Architektur im Bauhausstil ist wirklich beeindruckend.“

Auch hier gilt, wie immer: Das sagst du natürlich nur, wenn es wirklich zutrifft.

Eine weitere Variante ist:

„Das haben sie aber echt gemütlich dekoriert.“

Das passt zum Beispiel, wenn es eine Konferenz ist, die kurz vor Weihnachten stattfindet und überall Schokonikoläuse und Kerzen herumstehen.

Impuls 10: Sag etwas über Objekte

Okay, das hört sich jetzt erst mal etwas komisch an, aber ich wollte im Muster bleiben. 😉

Du kannst beispielsweise jemanden auf ein Accessoire ansprechen.

„Ah, das ist aber eine schöne Tasche, die Sie da haben, ist das echtes Leder?“

Oder aber auch (gute Überleitung zu Impuls 2):

„Cooler Regenschirm.“

Impuls 11: Fragen zur Orga/zum Ablauf

Du kannst anderen Teilnehmer*innen auch Fragen zur Organisation der Tagung bzw. zu deren Ablauf stellen. Auch hier ist das vorrangige Ziel wieder, ins Gespräch zu kommen (falls du dir gerade Sorgen machst, schlecht vorbereitet zu wirken).

Du könntest zum Beispiel eine andere Teilnehmerin auch fragen:

„Wissen Sie, wo heute Abend das Get-Together stattfindet? Ist es denn in der Nähe von hier? Oder muss man da extra noch mal woanders hinfahren?“

Wenn du siehst, jemand hält einen Ablaufplan der Konferenz in der Hand, kannst du nachfragen:

„Wo gibt’s den denn? Den hab ich gar nicht gesehen.“

Das gilt auch für Tagungsmappen etc.

Eine Alternative ist es, nach der Uhrzeit des Beginns einer bestimmten Veranstaltung zu fragen.

Impuls 12: Hilfe anbieten

Angenommen du bist gerade an der Theke und schenkst dir Kaffee nach und dann stellt sich jemand neben dich, dann kannst du einfach mal nett zur Seite lächeln und fragen:

„Wollen Sie einen Kaffee? Ich schenke Ihnen gerne auch einen ein.“

Oder angenommen, du stehst mit jemandem an einem Stehtisch, du willst dir schnell noch was holen gehen, dann kannst du sagen:

„Ich geh mir einen Apfel holen, soll ich Ihnen auch was mitbringen?“

Also das sind einfach nette kleine Gesten und ein guter Start von Small Talk.

Weitere Ideen 

Was ist dein liebster Gesprächseinstieg? Verrate es mir gerne in den Kommentaren!

 

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Hallo, ich bin Dr. Marlies Klamt!

Jahrelang habe ich selbst nach einem Weg gesucht, glücklich und zufrieden zu promovieren. Ich musste meine eigene Dissertation sogar 2x schreiben, bis ich ihn gefunden habe. Im zweiten Anlauf war ich nicht nur nach 9 Monaten fertig, sondern hatte die beste Work-Life-Diss-Balance meiner gesamten Promotionszeit.

Heute unterstütze ich Doktorandinnen wie dich durch Coachings, Kurse und meinen Podcast "Glücklich promovieren". Ich glaube fest daran, dass alle Superkräfte, die du für eine glückliche Promotion brauchst, bereits in dir schlummern. Lass sie uns gemeinsam wecken!

Dr. Marlies Klamt