Glücklich Promovieren
Episode #38
Was deine Diss dir sagen würde
In Episode 38 lasse ich deine Diss zu dir sprechen. Die würde dir nämlich so einiges sagen, wenn sie könnte. Und dir mal gehörig den Marsch blasen – damit ihr danach umso besser miteinander zurechtkommt!
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Was dir deine Diss sagen würde, wenn sie könnte
Herzlich willkommen hier beim Podcast Glücklich Promovieren. Wenn du zum ersten Mal dabei bist – viel Spaß beim Hören dieser Folge. Schau gerne auch mal auf meiner Website promotionsheldin.de vorbei, dort findest du noch weitere Infos zu den einzelnen Folgen, zum Beispiel Links zu Studien die ich zitiere, spannende Videos zum Episodenthema und für viele Folgen gibt es auch Abschriften, falls du gerne noch einmal etwas nachlesen möchtest.
Außerdem kannst du dir dort meine kostenlose Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Zeitplan für deine Dissertation besorgen.
Für die folgende Episode werde ich mal einen kleinen Perspektivwechsel für dich durchführen. Wobei, eigentlich sogar einen ziemlich großen. Und zwar geht es heute ausnahmsweise einmal nicht um dich und dein Verhältnis zu deiner Doktorarbeit – sondern darum, was deine Doktorarbeit DIR sagen würde, wenn sie die Gelegenheit dazu hätte. Was sie dir schreiben würde, wenn sie einen Brief an dich richten würde.
Manege frei, für die Botschaft deiner Doktorarbeit:
Die Botschaft deiner Diss
„Erst mal möchte ich ein paar Dinge klarstellen. Ich nehme dir keine Zeit weg. Du hast dich freiwillig für mich entschieden. Keiner hat dich dazu gezwungen. Ja, vielleicht bin ich nicht in allen Aspekten so, wie du dir das vorgestellt hast. Aber es hat ja auch vorher keiner gesagt, dass es leicht werden würde.
Aber komm schon, so übel bin ich doch auch wieder nicht. Wenn wir uns beide bemühen, läuft es doch eigentlich ganz gut zwischen uns. Und du musst zugeben, dass ich dir auch so das eine oder andere Hoch beschere, das du ohne mich nicht hättest. Und das ziemlich einzigartig ist – wo bekommst du denn schon sonst so ein Gefühl?
Und noch etwas ist mir wichtig. Dass du weißt, dass ich nicht deine Feindin bin. Wir kämpfen nicht gegeneinander. Wir sind ein Team. Ich bin auf dich angewiesen und du auf mich. Genauso wenig, wie ich existiere, um deine Lebenszeit zu klauen, bin ich da, um dich zu ärgern. Im Gegenteil. Begreife mich doch auch mal als einen Quell von Freude. Das habe ich doch schön poetisch gesagt, oder?
Wahrscheinlich hast du auch schon gemerkt, dass es manchmal besser läuft zwischen uns und manchmal weniger gut.
Richtig gut geht es mir zum Beispiel, wenn du mal wieder einen Pomodoro-Tag einlegst. Das fühlt sich immer an wie ein Tag im Spa – 25 Minuten Massage, 5 Minuten Pause, 25 Minuten heißes Bad, 5 Minuten Pause. Und du bist dann am Ende auch immer schön entspannt.
Überhaupt, immer wenn du dich fokussierst und ganz für mich da bist, dann fühlt es sich richtig gut für mich an. Dann kann ich wachsen. Dann habe ich das Gefühl, dass ich zur besten Version meiner Selbst werde. Und dass du auch noch richtig viel Spaß dabei hast.
Eigentlich ist es mir gar nicht so wichtig, dass du 90 Prozent deiner Zeit mit mir verbringst. Du musst nicht ständig an mich denken, ich fühle mich auch so ernstgenommen. Sei lieber in der Zeit, die du bei mir verbringst, ganz bei mir. Ich fühle mich ziemlich mies, wenn du sagst, dass du jetzt Zeit für mich hast und dann immer wieder dein Handy rausholst und Facebook, Instagram oder WhatsApp checkst. Das klingt jetzt vielleicht ein wenig eifersüchtig – ich hab aber gar nichts dagegen, wenn du es machst, aber doch nicht einfach gleichzeitig, während du dich mit mir beschäftigst. Oder mir das zumindest angekündigt hast.
Also, ich bitte dich inbrünstig: Sei in den Momenten, in denen du an mir arbeitest, ganz bei mir. Fokussiere dich auf mich. Und schalte den Rest der Zeit auch mal ab. Nimm dir auch Zeit für dich. Dieses unablässige Aufeinanderhängen ist ja für uns beide nicht gut. Du wirst schlecht gelaunt. Und dann machst du mich für dein schlechtes Gewissen verantwortlich. Dabei habe ich auch ganz gerne mal meine Ruhe.
Was ich auch richtig beschissen finde, ist, wenn du mich über lange Zeiten komplett ignorierst. Erst arbeitest du jeden Tag an mir, dann wird es irgendwann stressig und plötzlich ziehst du dich komplett zurück. Funkstille. Tagelang, wochenlang, manchmal sogar über Monate. Und dann denkst du, wir könnten wieder da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Und wunderst dich, dass wir wieder ein ganzes Stück zurückgehen müssen. Dass es eine ganze Weile dauert, bis wir überhaupt erst mal wieder da sind, wo wir aufgehört haben. Also bitte, mach das nicht. Bleib kontinuierlich dran.
Ich weiß, dass du total viel von dir in mich reinsteckst. Manchmal fühlt es sich für uns beide an, als würden die Grenzen zwischen dir und mir verschwimmen. Als wären wir eigentlich eins. Aber dem ist nicht so. Wenn dich jemand für mich kritisiert, dann brauchst du dich nicht persönlich angegriffen fühlen. Ich bin immer noch ich und du bist immer noch du.
Wir wollen doch eigentlich beide das Gleiche. Wir wollen, dass aus mir was wird und du darüber aber nicht zugrunde gehst.
Du bist die Einzige, die mich zu dem macht, was ich bin. Kein anderer Mensch würde mich genauso erschaffen, wie ich am Ende sein werde, weil du mich erschaffen hast. Dann, wenn mein Transformationsprozess abgeschlossen ist. Wenn du mich raus in die Welt entlässt. Wenn ich physische Formen annehmen werde.
Weißt du, irgendwann wird es vorbei sein. Es sind doch nur ein paar Jahre, die wir miteinander haben. Lass uns diese zu schönen Jahren machen. Lass uns Spaß miteinander haben. Vertraue darauf, dass es auch wieder bergauf gehen wird, wenn es gerade mal zwischen uns kriselt. Ich habe so viel zu bieten für dich, wenn du mich nur lässt. Lass uns gemeinsam diese Promotionszeit zu etwas ganz Besonderem machen. Zu einer Zeit, auf die du später einmal zurückblickst und sagst: Hach, das waren noch Zeiten. Und dann ganz nostalgisch ins Bücherregal schaust, wo ich stehe: Dick, gesetzt, voller Weisheit. Ein Monument für die Ewigkeit.“
Das wars
So ähnlich hätte meine Doktorarbeit wahrscheinlich damals mit mir gesprochen. Und was würde deine Doktorarbeit zu dir sagen? Würde das in die gleiche Richtung gehen? Oder hätte sie noch ein paar andere Botschaften für dich? Teile das gerne mit mir auf promotionsheldin.de/botschaft-deiner-doktorarbeit.
Wenn du Lust hast auf eine kleine Übung, dann nimm dir Zettel und Stift zur Hand oder setz dich an den PC und schreibe mal auf, was deine Doktorarbeit zu dir sagen würde. Denk nicht zu viel darüber nach, sondern lass die Worte einfach fließen. Vielleicht wird das Ergebnis dich sogar überraschen. Und dir dabei helfen, mit mehr Freude und Leichtigkeit zu promovieren!
Wir hören uns wieder nächsten Mittwoch – bis dahin freudiges Promovieren in Harmonie und Einklang mit deiner Doktorarbeit!
Deine Marlies
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