Glücklich Promovieren

Episode #87

Prokrastination vermeiden

Viele Promovendinnen sind Expertinnen in der Disziplin “Promokrastination”. Heute gebe ich dir ganz konkrete und handfeste Tipps, wie du Prokrastination beim Promovieren vermeidest und an der Dissertation arbeitest statt zu prokrastinieren. Lade dir zusätzlich das kostenlose Prokrastinations-Journal herunter, um deine eigenen Anti-Prokrastinations-Strategien zu entwickeln.

Mehr zum Inhalt dieser Podcast-Episode:

Leidest du an Promokrastination? Also an Prokrastination, die dazu dient, nicht zu promovieren?

Ich werde dir ein paar ganz konkrete und handfeste Tipps geben, wie du deine Prokrastination in den Griff bekommst.

Tiefere Ursachen von Prokrastination

Bevor ich das tue, aber noch ein Hinweis. Manchmal liegen hinter der Prokrastination tiefere Probleme. Und du prokrastinierst, um etwas zu vermeiden. Dahinter wiederum stecken Ängste.

Das kann die Angst sein, dass deine Doktorarbeit, deine Forschung, deine wissenschaftliche Arbeit nicht gut genug ist.

Die Angst, dich sichtbar zu machen, die Angst vor Kritik.

Oder aber auch die Angst, was nach der Promotion kommt.

Alle diese Ängste führen dazu, dass du dich selbst sabotierst – und prokrastinierst, um nicht weiterzukommen.

Auf diese Ebene will ich heute nicht weiter eingehen. Aber ich will, dass du sie im Kopf behältst. Und dass du dir diesen Punkt mal genauer anschaust, wenn du die Tipps, die ich dir heute gebe, alle umsetzt und trotzdem überhaupt keine Verbesserung feststellst.

Falls das so sein sollte, dann überlege mal, ob du dir das Problem vornehmen willst: in einem Gespräch mit deiner besten Freundin, im Austausch mit anderen Promovierenden, indem du dich weiter selbst beobachtest oder z.B. in einem Promotionscoaching.

Tipp 1: Tue erst einmal weniger

Wenn du gerade ein ganz akutes Prokrastinationsproblem hast und ÜBERHAUPT nichts gebacken bekommst. Dann ist mein Tipp für dich, erst mal weniger zu tun. Und je extremer dein Problem ist, desto weniger. Fang also erst mal wieder mit Minischrittchen an.

Z.B. 1, 2 Pomodoros pro Tag. Wenn du die Pomodoro-Technik nicht kennst, hör dir Episode 14 an, da erkläre ich sie dir. Pomodoros sind kurze 25 Minuten-Arbeitseinheiten. Und die Anzahl der täglichen Pomodoros steigerst du dann.

Der Grund für diese Empfehlung ist einfach.

Du nimmst den Druck raus. Wenn du gerade komplett blockiert bist und nur wie ein Tiger im Kreis rennst in deiner Wohnung und mit dir selbst schimpfst, weil du doch jetzt eigentlich Zeit hättest…

Dann wird deine Situation nicht besser. Du machst vielleicht effizient also Netto auch nicht mehr als eine Stunde am Tag, aber verbringst die restliche Zeit damit, dich über dich selbst zu ärgern

Das frustriert und macht deine Situation wie gesagt keinen Deut besser. Deshalb: Fang klein an und steigere dich dann.

Tipp 2: Triff Entscheidungen vorab

Wie tust du das? Indem du zum einen im Voraus planst und zum anderen versuchst, dir möglichst eine Routine zuzulegen. Zum Beispiel mit einer Wochen- und Tagesplanung.

Jetzt musst du dich nicht mehr fragen, was heute ansteht – du weißt es ja schon ?

Du kannst dafür auch gut deinen Kalender nutzen, in den du dir einträgst, was du an welchem Tag zu welcher Uhrzeit machen wirst.

Glaub mir: Deine Prokrastination wird das gar nicht mögen!

Tipp 3: Mach’s der Prokrastination schwer

Mach die Bedingungen für die Promokrastination so schwer wie möglich. Überlege dir dazu, womit du gerne prokrastinierst.

Was bringt dich raus, wann bringt es dich raus?

In welchem Moment fängst du an zu prokrastinieren?

Für diese Selbstbeobachtung ist es sehr hilfreich ein Prokrastinations-Journal zu führen. Ein solcher kannst du auf dieser Seite kostenlos herunterladen.

Tipp 4: Hilf dir selbst, dich zu fokussieren

Neben diesen negativen Punkten, die du vermeiden willst, hilft natürlich auch die gegenteilige Herangehensweise. Überlege dir, was hilfreich ist, damit du dich fokussieren kannst.

Hilft es dir, klassische Klaviermusik beim Promovieren zu hören?

Brauchst du viel Ruhe, wenn du an der Dissertation arbeitest?

Gibt es Orte, an denen du besonders fokussiert arbeitest? Zum Beispiel in der Bibliothek?

Hilft es dir, in der Anwesenheit (physisch oder online) von anderen Menschen zu arbeiten? Dann schaue dich nach online oder offline Coworking-Terminen um.

Tipp 5: Schaff dir Deadlines

Ein letzter Tipp: Promovierende sind deshalb so anfällig für Prokrastination, weil die Promotion perfekte Bedingungen zum Prokrastinieren bietet.

Du hast ein riesiges Projekt mit einem Zeitrahmen, den wir so nicht gut überblicken, weil er so lange ist und es gibt oft keine Deadlines von außen.

Deshalb: Schaffe dir selbst diese Deadlines. Das machst du zum Beispiel, indem du Ziele festlegst, die du in deinen Kalender einträgst.

Oder, um noch mehr Verbindlichkeit zu schaffen: indem du deiner Doktormutter / deinen Doktorvater ankündigst, dass du bis zum Datum xy etwas schicken wirst.

Diese Methode baut Druck auf. Überlege dir, ob dass genau das ist, was du brauchst oder aber nicht.

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Hallo, ich bin Dr. Marlies Klamt!

Jahrelang habe ich selbst nach einem Weg gesucht, glücklich und zufrieden zu promovieren. Ich musste meine eigene Dissertation sogar 2x schreiben, bis ich ihn gefunden habe. Im zweiten Anlauf war ich nicht nur nach 9 Monaten fertig, sondern hatte die beste Work-Life-Diss-Balance meiner gesamten Promotionszeit.

Heute unterstütze ich Doktorandinnen wie dich durch Coachings, Kurse und meinen Podcast "Glücklich promovieren". Ich glaube fest daran, dass alle Superkräfte, die du für eine glückliche Promotion brauchst, bereits in dir schlummern. Lass sie uns gemeinsam wecken!

Dr. Marlies Klamt